Selbstmanagement fördert Change Management und Veränderungsprozesse
Fokussiert arbeiten, Freiräume einplanen an Zeit, an freiem und kreativem Denken oder Neues ausprobieren: Der Umgang mit Veränderung wird durch Selbstmanagement leichter. Selbstmanagement unterstützt, sich in ungewohnten Situationen zurecht zu finden, oder bei neuen Anforderungen Wege zu finden, und damit umgehen zu können. Das kennzeichnet Menschen mit einem hohem Grad an Selbstmanagement. Sie erreichen mehr, es scheint ihnen „zuzufliegen“, und meistens sind sie auch noch entspannt und gut gelaunt dabei. Selbstmanagement ist eine prima Sache. Selbstmanagement kann man lernen, auch wenn man bisher eher das „kreativen Chaos“ beherrschte.
Es gibt weiterhin die Möglichkeit, Selbstmanagement nicht nur auf einzelne Personen zu beziehen, sondern auf die Arbeit in selbstorganisierten Teams. Die folgenden förderlichen Eigenschaften beziehen sich auf beide Formen des Selbstmanagements:
- Flexibilität: Gewohnte Denkpfade und Routine-Handlungen verlassen können, um einen neuen Weg zu finden, oder die schnelle Anpassungsfähigkeit an sich veränderde Voraussetzungen
- Lösungsorientierung: Denken und Handeln in Lösungen, zukunftsgerichtetes Vorgehen, statt einem Verhaften in Problemen der Vergangenheit
- Kontinuierliches Lernen: Kontinuierliches Blicken „über den Tellerrand“, lesen, ein Seminar besuchen, einen podcast hören zu Selbstmanagement, Zeitmanagement, Prozess-Optimierung fördert die persönliche Entwicklung und gleichzeitig das Maß an weiteren Möglichkeiten, Wissen und Können geschickt zu kombinieren, um Hindernisse zu überwinden
- Resilienz: Der konstruktive Umgang mit herausfordernden oder belastenden Situationen.
- Selbstreflexion: Die regelmäßige kritische Betrachtung der eigenen Person: Was würde ich / was könnten wir zukünftig anders machen? Welche weiteren Möglichkeiten hätte es gegeben, zu reagieren?
Einfach wird es, wenn Sie für sich oder Ihre Team einige Abläufe im Selbstmanagement organisieren.
Visualisierung
Haben Sie Termine, Ziele und Ergebnisse im Blick, z.B. in einem Notizbuch oder einer Grafik. So können Sie Fortschritte messen, bleiben am Ball, und sind weiterhin motiviert.
Routine
Klingt möglicherweise langweilig, erleichtert jedoch die Regelmäßigkeit. Zähneputzen ist Routine, wir müssen nicht speziell daran denken, sondern „tun es einfach“. Sie können entspannt auf Autopilot schalten, oder ein Ritual etablieren.
Die Kompetenz des Selbstmanagement kommt vielen Menschen zugute
- den Patienten, die auf geplante Zeiten und verlässliches Vorgehen vertrauen können
- den Mitarbeitern, die planvoll arbeiten können
- den Kollegen und Freunden, die sich verlassen können auf Vereinbarungen
- der Familie, die weiß, dass sie einen festen Platz in Ihrem Leben hat
- sich selbst, indem man gut organisiert und zeitlich im Fluß nicht in die Gefahr kommt, in Streß oder Burnout zu geraten
Hier können Sie Ihre Selbstmanagement-Kompetenz professionell erweitern
Meine Erste Hilfe Tipps: So erweitern Sie Ihre Kompetenzen im Selbstmanagement.
Wichtig für das Selbstmanagement ist es, ehrlich mit sich selbst zu sein, und sich zu kennen, und die eigenen Ressourcen, Werte, Stärken und Schwächen anzuerkennen.
- eigene Werte schätzen: Was sind Ihre wichtigsten 5 Werte im Leben? Wonach handeln Sie werte-orientiert? Wir reagieren Sie, wenn Ihre Werte verletzt sind?
- Ihre Stärken kennen: Was können Sie gut? Wofür werden Sie oft gelobt / geschätzt? Welche Eigenschaften sind besonders stark ausgeprägt? Wo blühen Sie so richtig auf? Worüber könnten Sie auch erzählen / was könnten Sie sofort tun, wenn man Sie nachts weckt?
- sich der eigenen Schwächen bewusst sein: Was gelingt Ihnen nicht so gutß Was machen Sie nicht so gerne? Wo geben Sie gerne zu, dieses Thema / diese Arbeit lieber anderen zu überlassen? Wo sehen Sie Handlungsbedarf, z.B. Dinge zu lassen, und lieber gemäß den Stärken zu arbeiten?
- sich Ziele setzen: Wo möchten Sie beruflich hin? Was möchten Sie erreichen? Haben Sie finanzielle Ziele? Karriere-Ziele? Was möchten Sie am Jahresende getan/erlebt/umgesetzt haben? Was in 3 oder 5 Jahren?
- Lebensvision und persönliche Ziele entwickeln: Wo möchten Sie persönlich hin? Welche Lebensbereiche möchten Sie verwirklichen (Gesundheit, Familie / Beziehungen, persönliche Entwicklung)? Wovon möchten Sie einmal Ihren Enkelkindern berichten (ein Ergebnis, auf das Sie stolz sind). Was soll in Ihrer Grabrede über Sie berichtet werden?
- mögliche Hindernisse und Schwierigkeiten berücksichtigen: Was könnten für Hindernisse auftreten? Welcher Konflikt könnte entstehen aufgrund Ihrer Ziele / Ihres Handelns? Welche Personen könnten etwas dagegen haben? Wie schwerwiegend wird dieser Konflikt sein? Wie könnten Sie diese Herausforderung bewältigen? Müssten Sie etwas lernen oder lassen, um Ihr Ziel zu erreichen? Wer könnte Sie unterstützen? Gibt es alternative Ziele, die Sie stattdessen angehen möchten? Was könnte die Entscheidung erschweren?
- Zielverfolgung, Ausdauer und Disziplin, Umgang mit Frust und Niederschlägen berücksichtigen: Was tun Sie, um Ihre Ziele zu verfolgen? Haben Sie eine Umsetzungsstrategie, die auch monatliche, wöchentliche oder sogar tägliche Handlungsschritte einbezieht? Wie gehen Sie mit Ablenkungen um?
- Umgang mit der eigenen Gesundheit: Planen Sie Pausen- und Erholungszeiten ein? Sind diese ausreichend? Was machen Sie in Ihrer Pause? Wie gestalten Sie Ihre Freizeit? Haben Sie Ferien, in denen Sie tatsächlich Arbeits-frei haben? Freie, unverplante Abende oder Wochenenden? Wie sind Ihre Ernährungsgewohnheiten? Nehmen Sie sich Zeit, sich hinzusetzen zum Essen, ggf. sogar mit Kollegen? Wie sieht es mit dem Kaffee- oder Süßigkeiten-Konsum aus, Zigaretteno oder Alkohol? Haben Sie Zeit für Sport und Spiel? Schlafen Sie gut? Schlafen Sie ausreichend?
- Umgang mit den eigenen Grenzen: Wobei tanken Sie Energie und Kraft? Was tut Ihnen gut? Bei welchen Menschen kommen Sie in den „Flow“? Welche Musik, Aktivität oder welches Bild inspiriert Sie?
- Zeiten optimieren: Können Sie Tätigkeiten zusammen fassen (Zeitfenster für Telefonate oder Mails), können Sie Arbeitswege optimieren? Dinge weg lassen? Delegieren oder abgeben? Prozesse verkürzen?
- Stressmanagement anwenden: Wie reagieren Sie auf Streß? Kennen Sie eigene somatische Beschwerden? Wo spüren Sie diesen im Körper (Rücken, Herz, Kopf, Magen,...?) Kennen und nutzen Sie Entspannungs-Techniken? Atmen Sie bewußt? Meditieren Sie? Gehen Sie kurz spazieren? Wie beachten Sie die Warnsignale Ihres Körpers? Haben Sie jemanden, mit dem Sie das Thema besprechen können (Freund/in, Partner/in, Coach, Therapeut, Mediator, Peer-Gruppe?). Pflegen Sie Netzwerke und Beziehungen?
- Persönliche Entwicklung und lebenslanges Lernen: Was möchten Sie können oder erlernen? Welche Seminare möchten Sie besuchen? Welche Bücher lesen? Welche Orte kennen lernen? Welche Personen würden Sie gerne einmal treffen? Wer sind Ihre Vorbilder? Was können Sie von ihnen lernen?
- Selbstwirksamkeit anwenden: Verantwortung übernehmen für das eigene Handeln. Denkmuster bewußt unterbrechen (von „das geht nicht“ hin zu „wie könnte es funktionieren?“). Keine Ausreden zulassen (ich bin zu jung, zu alt, ...). Wertfreie Akzeptanz der Situation („so ist es“, ohne Bedauern, Wut oder Trauer). Loslassen der Vergangenheit („damals“ / „früher war es aber so...“). Mut haben, Dinge auszuprobieren. Ein „Scheitern“ ansehen als ge-„scheiter“ zu werden. Was müssten Sie tun, um „glücklicher“ zu werden? Was müssten Sie lassen?
Danke: Foto von KirstenMarie auf unsplash.com
Beitrag von Diana Runge, Gründerin docopulco & Online Coach für Chefärzt/innen