Megatrend Digitalisierung: Überforderung in allen Lebensbereichen? (mit Erste Hilfe Tipps)

 „Daten“ sind der neue Rohstoff, die in Dimensionen produziert und ausgewertet werden, wie nie zuvor. Manch einer hat aufgrund der Menge und der Schnelligkeit möglicherweise das Gefühl, auf einer sechsspurigen Autobahn ohne Fahrbahnmarkierungen unterwegs zu sein, und fühlt sich überfordert.

Megatrends sind Bewegungen, die einen großen Einfluß ausüben auf die Gesellschaft, und über Jahrzehnte andauern. Der Begriff "Megatrend" wurde vor 40 Jahren von dem Zukunftsforscher John Naisbitt geprägt, der den Wandel von der Industrie- zur Informationsgesellschaft prophezeite. Der bevorzugte neue Rohstoff sind die „Daten“, die in Dimensionen produziert und ausgewertet werden, wie nie zuvor.

Nutzung digitaler Medien

Daten stehen uns auf Knopfdruck zur Verfügung, Wissen ist mit einem Klick in unserem Büro, Arbeits- oder Wohnzimmer (manch einer erinnert sich vielleicht noch lächelnd an reguläre Öffnungszeiten in Bibliotheken und Vor-Ort-Recherchen). Informationen sind 24/7 verfügbar, und Kommunikation kann ohne Reisezeiten statt finden: jederzeit, von überall, im zweisamen Dialog oder in Gruppen. Die Grenze zwischen beruflicher und privater Nutzung verschwimmt zunehmend.

 

Digitale Medien werden vielfältig genutzt

- als Arbeitsinstrument,

- um Informationen abzurufen,

- sich Wissen anzueignen,

- zum Lernen,

- zur Kommunikation mit anderen,

- zum Austausch mittels Email, Messenger, Chat, Videokonferenz, in Foren, Communities, Gruppen.

- zum Simulieren von bestimmten (Arbeits-)Situationen,

- zum Spielen (alleine, oder mit anderen),

- zum Einkaufen,

- zur Unterhaltung.

 

Digitalisierung im Kinderzimmer: Die „Digital Natives“

Nahezu jeder hat der „in seiner Hosentasche“ ein Handy - und die meisten Kindergartenkinder spielen bereits täglich auf dem Handy, oder sehen sich dort Filme an. Digitalisierung bedeutete anfangs, Daten auf einem digitalen Datenträger zu erfassen (vom klassischen Medium „Buch“ zur Diskette / Festplattenspeicherung). Zu den „neuen“ und digitalen Medien zählten Computer, Laptop, Tablet und Smartphone. Seit 2014 gibt es mehr Haushalte mit Handy als mit Festnetztelefon. Rund 95% aller Haushalte besitzen mindestens ein Smartphone im deutschsprachigen Raum. Seniorenhaushalte ebenso wie junge Familien. War es anfangs eher ein Mittel zur schnurlosen Kommunikation (Telefon), so etablierte es sich schnell zu einem vieldimensionalem Gerät mit „1.000 Songs in your pocket“.

In nahezu jedem Kinderzimmer sind elektronische Spiele, Roboter-Tiere oder ein (Spielzeug-)Handy zu finden: von der ersten Atari-Konsole, über den Gameboy, Nintendo, Play Station, Spielekonsole, Tamagotchis, bis hin zu VR-/AR-Brillen und neuen Spielkonzepten in virtueller Realität. Für Spiele miteinander, gegeneinander, oder auch nur alleine. Es geht darum Rätsel zu lösen, Geschick zu beweisen, Abenteuer zu erleben oder möglichst lange zu „überleben“, Strategien zu erarbeiten, oder Musik selbst zu komponieren. Die Generation der Digital Natives ist geübt im intuitiven Umgang mit digitalen Anwendungen. Und dennoch fühlt sich etwa jeder Vierte der unter 30-jährigen von der Geschwindigkeit des digitalen Wandels überfordert.

Digitale Überforderung [Quelle: Sopra Steria, auf haufe.de]

 

Wird die Digitalisierung „weiblich“?

Die Frage der künstlichen Intelligenz und eines Lernenden Systems / Machine Learning hat Menschen von jeher fasziniert. Man denke an den Film „Metropolis“. der bald sein 100-jähriges Jubiläum feiern kann mit seiner stählernen Maschinen-Frau. Eine Intelligenz, die schneller und kostensparender arbeitet als der Mensch, größere Mengen an Informationen in kürzerer Zeit erfassen, und vor allem auswerten kann, und adaptiv dazu lernt. Maschinen, die ein vernetztes System darstellen in Fabriken oder im Büro mit Computer-Netzwerken. Persönliche, Cloud-basierte Zusammenarbeit gehört inzwischen zum normalen Alltag. Heute ist es die digitale Assistentin „Alexa“, die das Leben erleichtern soll, wo zuvor PacMan und SuperMario die Szene beherrschten. 

 Meine Erste Hilfe Tipps zur Vermeidung digitaler Überforderung

1. Setzen Sie sich selbst ein zeitliches Limit pro Tag. Viele Handies haben hierfür Funktionen, die man aktivieren kann. - Und auch wieder verlängern kann 😃 Wichtig ist, dass Sie sich bewußt werden, wo ihre Zeit verrinnt. Sie können Ihre am Smartphone verbrachte Zeit überprüfen oder begrenzeen. Am iphone unter "Screentime", bei Android auf "Digital Wellbeing".

2. Setzen Sie sich ein Ziel: Eine gezielte Suche für eine Information oder einen Kauf hilft, in kürzerer Zeit ein besseres Ergebnis zu erlangen. Gemäß dem Parkinsonschen Gesetz: Arbeit dehnt sich genau in dem Maß aus, wie Zeit für die Erledigung zur Verfügung steht. Oder: Je weniger Zeit wir haben, desto schneller erledigen wir eine Aufgabe. 

3. Wie wäre es einmal mit einer digitalen Fastenkur? Beispielsweise im Urlaub, oder mal an einem Wochenende? Digitale Medien aus (Handy, Laptop / PC, TV...) und heraus in die Natur, oder Freunde treffen?

 

 

Danke: Foto von Joshua Sortino auf unsplash.com 

Beitrag von Diana Runge, Gründerin docopulco & Online Coach für Chefärzt/innen